Die eigene Cloud

Nicht erst seit den Enthüllungen von Edward Snowden gibt es gute Gründe seine Daten so wenig wie möglich aus der eigenen Hand zu geben. Demgegenüber stehen allerdings viele sehr nützliche Anwendungen, die einem z.B. von Google, Apple, Microsoft, Dropbox und zahlreichen anderen Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Dateisynchronisation von PC zu Notebook zu Handy zu Tablet und zurück. Zugriff auf Kalender und Kontakte von allen eigenen Geräten, mit praktischer Synchronisation über das Internet. Das Ablegen von interessanten Artikeln in einem Onlineverzeichnis, um auf dem Heimweg im Zug per Smartphone darauf zugreifen zu können. Für alle diese Anwendungsgebiete gibt es durch das ein oder andere IT-Unternehmen kostenlose oder zumindest sehr günstige Möglichkeiten der Nutzung. Manche bieten nur Grundfunktionen kostenlos an und verlangen für eine weitergehende Nutzung Gebühren. Andere bieten eine Vielzahl von Funktionen komplett ohne Kosten an.

Die Nutzung dieser Angebote ist kinderleicht. Doch muss man sich bei fast allen Angeboten darüber im Klaren sein, dass man damit seine Daten aus dem eigenen Einflussbereich gibt und nicht mehr sicher sein kann, was damit geschieht. So bereitgestellte Informationen werden z.B. von einigen Anbietern genutzt um damit möglichst genaue persönliche Profile der Nutzer zu erstellen und diese zum Verkauf von Werbung zu nutzen. Von Microsoft ist bekannt, dass es von Nutzern hochgeladene Inhalte automatisch scannt und Daten oder ganze Nutzer-Accounts löscht, wenn dabei etwas gefunden wird, das gegen die Firmen-AGBs verstößt. Und natürlich, um auf Snowden zurück zu kommen, nutzen auch Staaten die Möglichkeit, die Daten, Kontakte, Kalender und diversen anderen Inhalte unzähliger Menschen zu scannen, zu durchsuchen, zu archivieren und für ihre Zwecke zu nutzen.

Das muss einem nicht gefallen und man muss es sich auch nicht gefallen lassen. Denn glücklicherweise gibt es Alternativen für viele Angebote, die man auf seinem eigenen Server installieren und nutzen kann. Mein Server ist z.B. von einem in Deutschland ansässigen Anbieter. Dort bekommt man schon ab 5€ monatlich einen Webserver, auf dem man verschiedene Dienste parallel laufen lassen kann. Dort kann man sich auch diverse Anwendungen vorkonfiguriert einfach per Mausklick installieren, sodass dieser Weg nicht einmal wesentlich komplizierter ausfallen muss, als bei Google und Co. Aber auch bei zahlreichen anderen Anbietern kann man ähnliche Produkte mieten.

In den nächsten Tagen werde ich in mehreren Beiträgen vorstellen, welche Programme ich mittlerweile für meine eigenen Clouddienste nutze. Vielleicht fühlt sich ja auch der ein oder andere dadurch ermutigt, selbst den Aufbau einer eigenen Cloud zu starten.

Teil 1 – ownCloud (Dateien, Kalender, Kontakte)

Teil 2 – ownCloud (Aufgaben, Dokumente, Webmail)

Teil 3 – wallabag