Mittlerweile dürfte in den meisten Haushalten mit Internet ein Router stehen. Dieser kleine Kasten der dafür sorgt, dass man, ohne sich am Rechner noch extra einwählen zu müssen, sofort ins Internet kommt – vorzugsweise per WLAN. Auch dürften die meisten ein Modell daheim haben, das ihr Provider beim Abschluss des Vertrages mitgeliefert hat. Man kann sich aber auch (bei den meisten DSL-Anschlüssen) ein beliebiges anderes Gerät kaufen und dieses stattdessen am eigenen Anschluss nutzen. Ein Umstand der, so selbstverständlich er heute erscheint, noch gar nicht lange die Regel darstellt. Es ist noch nicht einmal 10 Jahre her, dass in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines DSL-Vertrages der Telekom das Betreiben eines Routers ausgeschlossen wurde.
Heute allerdings stellt der Router den zentralen Knotenpunkt für die Verbindung vom Heimnetz zum Internet dar. Er vermittelt nicht nur die Anfragen des oder der Rechner zum Internet, sondern bildet auch eine Sperre zwischen Heimrechner und Internet oder dient im Gegensatz als Brücke um Anfragen kontrolliert einlaufen zu lassen. Telefone können angeschlossen werden, genauso wie Festplatten, Drucker oder Netzwerktechnik um das Heimnetz zu erweitern. Alles Geräte und Funktionen, die oft sensible Bereiche des eigenen Lebens betreffen. Gespeicherte Listen über geführte Telefonate offenbaren das soziale Umfeld, Festplatten bergen die privatesten Dateien und der angeschlossene Rechner ist oft das zentrale Kommunikations- und Informationsmittel für viele Menschen.
Da erscheint es nur zu verständlich, dass man selber Herr über den Router sein sollte, der in den eigenen vier Wänden steht. Doch ist es nicht ganz so einfach:
- Erstens ist es für viele nicht ganz trivial so ein Gerät einzurichten. Nicht so technikaffine Menschen dürften von der Oberfläche zur Einrichtung eines Routers regelmäßig überfordert sein. Etwas dass man auch oft genug schlecht designten Geräten zuschreiben kann.
- Zweitens dürfte vielen auch gar nicht bewusst sein, welch wichtige Stelle der Router im eigenen Heim einnimmt und wie viele Dinge, die die eigene Privatsphäre betreffen, mit ihm in Verbindung stehen können.
- Drittens gibt es vermehrt Bestrebungen der Internetanbieter durchzusetzen, dass man nur noch den mitgelieferten Router am eigenen Anschluss nutzen darf und dieser dann auch nur noch sehr eingeschränkt oder gar nicht selbst konfiguriert werden kann.