Die Gastfreundschaft mit selbst angebautem Tee vom Vortag wurde an diesem Morgen mit einer großen Auswahl selbst gemachter Marmeladen, einer sehr leckeren Kräuterbutter und prallen, roten Sommertomaten noch übertroffen. Auch die beiden Hundewelpen ließen weiterhin keinerlei Scheu auftreten und tollten um den Frühstückstisch herum.
Derart körperlich und seelisch gestärkt konnten wir voller Energie zur nächsten Tagesetappe los ziehen. Das Wetter sah vielversprechend aus und die Strecke führte fast komplett an der hier besonders stark geschlängelten Elbe entlang. Bald zeigte sich jedoch, dass das Wetter auch an diesem Tag nicht gänzlich ungetrübt unser vorankommen prägen sollte. Wir waren nämlich, je nach aktueller Richtung des kurvigen Flusslaufes, mit einem ziemlich starken Gegenwind konfrontiert. Nach einer sehr entspannten Nacht und dem schönen Frühstück konnten wir dem Wind glücklicherweise etwas entgegensetzen, machten uns aber Sorgen um unsere Kondition, falls uns dieser Wind auch in den nächsten Tagen entgegen blasen würde.
Noch aber genossen wir die die schöne Landschaft. Bei Schnackenburg wechselten wir ein weiteres Mal die Flussseite und passierten damit wieder einmal die ehemalige deutsch-deutsche Grenze. Im örtlichen Hafencafé servierte man uns ein mehr als üppiges Mittagsmahl und wir wurden darauf hingewiesen, unseren Hund bitte nicht an einen der Stühle fest zubinden. Der Hund eines früheren Gastes konnte wohl erst in 200 Metern Entfernung auf dem Dorfplatz, bei der Jagd nach einer Katze gestoppt werden … samt Stuhl aus dem Café.
Ab Schnackenburg führte uns der Weg von der Elbe weg und wir passierten mehrere kleine Ortschaften. Am Ende einer dieser Orte begleitete uns plötzlich ein fremder Hund. Alle Versuche meinerseits ihn davon zu überzeugen, wieder zurück zu laufen wurden jedoch nur mit einer ziemlich konsequenten Ignoranz quittiert. So haben wir dann das erste uns entgegenkommende Auto angehalten, in der Hoffnung derjenige weiß vielleicht wo der Hund hingehört. Aber weit gefehlt. Nach kurzer Diskussion kam die Frage ob unser Hund schussfest sei. Wenn ja, könne er ja in die Luft schießen um den anderen Hund zu vertreiben. Wir lehnten ungläubig ab und machten uns mit unserer unfreiwilligen Begleitung weiter auf den Weg. Nachdem uns auch zwei oder drei weitere Ortsansässige, die wir auf den nächsten Kilometern trafen, nicht helfen konnten, hatten wir schon fast akzeptiert in der vergrößerten Gruppe weiter zu fahren. Aber da hatte der Hund dann wohl genug von uns und blieb im nächsten Ort unvermittelt stehen.
Der Rest der Tagesetappe gestaltete sich dann recht erlebnisarm, wusste aber durch zahlreiche Gänse am Elbufer, weite Wiesenlandschaften und sehr schöne Fachwerkhäusern zu gefallen. Unser Nachtlager schlugen wir diesmal auf einem Zeltplatz auf, der mit Kochnische und vorhandenen Stühlen und Tischen für die Gäste, weit komfortabler ausfiel als erwartet.